Männerforum
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Das Rönsahler Männerforum:
Zielgruppe: | Männer (Zum Rönsahler Männerforum sind grundsätzlich nur Männer eingeladen) |
Der Kreis trifft sich: | meist zwei mal jährlich am Donnerstag-Abend nach vorheriger Ankündigung im Internet, Gemeindebrief und der örtlichen Presse |
Wo: | Im evangelischen Gemeindehaus |
Was wird gemacht: | Themenveranstaltungen zu kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen unter Berücksichtigung des Mannes, Exkursionen Männergottesdienste |
Kontakt: | Ingmar Theis bitte hier klicken |
20.10.2022
Zwanzig Jahre Rönsahler Männerforum.
Rückblick und Ausblick beim
Fachvortrag im Rönsahler Gemeindehaus.
Rönsahl. „Sorgende Männer –
Sorgen der Männer – Sorge um Männer..“ So lautete das Thema des
Abends, zu dem das Rönsahler Männerforum in Gestalt von
Landesmännerpfarrer Martin Treichel vom Fachbereich
Frauen-Männer-Vielfalt im Institut für Kirche und Gesellschaft der
Evangelischen Landeskirche von Westfalen einen ebenso sachkundigen
wie gleichermaßen redegewandten Referenten willkommen heißen konnte
Bevor jedoch der Gastredner die rund
zwanzig an diesem Abend im Evangelischen Gemeindehaus erschienenen
Männer im Rahmen eines fachlich fundierten und rundum unterhaltsamen
Vortrags einlud zu einem schonungslos offen gestalteten Blick in die
Befindlichkeit der Männerwelt – und hier nicht nur die des
„modernen“ Mannes von heute, galt es, kurz Rückschau zu halten
auf zwanzig Jahre Rönsahler Männerforum. Denn fast genau auf den
Tag, so rief Pfarrer i.R. Martin Ahlhaus, seinerzeit selbst „Mann
der ersten Stunde“, in Erinnerung, sei es nun her, dass unter dem
Dach der Evangelischen Kirchengemeinde im Oktober 2002 das Rönsahler
Männerforum erstmals an den Start ging.
Zielsetzung war von Anfang an, ein
überkonfessionelles Gesprächsforum für „Männer in Dorf und
Stadt“ zu schaffen mit einem offenen Gesprächsangebot über „Gott
und die Welt“. Gern erinnerte man sich daran, dass sich unter der
fürsorglichen Regie des leider in diesem Sommer verstorbenen
früheren Landesmännerpfarrers Heinz-Georg Ackermeier, dem das
ehrende Gedenken der Anwesenden galt, rasch ein festes Gremium fand,
das fortan die Geschicke des Männerforums lenkte und bei den
jährlich zweimal anstehenden Treffen der jeweils 25 bis 30-köpfigen
Gruppe den Blick weit über die Grenzen des eigenen Kirchturms hinaus
richtete. Eine Vielzahl von jeweils prägnanten Themen, die Begegnung
mit namhaften Vertretern aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem
Leben, man war unter anderem zu Gast in einer Synagoge und pflegte
den Austausch mit anderen Glaubensrichtungen, schärften den Blick
auf andere Menschen, die Welt – und sich selbst...
Dass auch das Thema dieses Abends
„Sorgende Männer, Sorgen der Männer, Sorgende Männer“ gut
gewählt war und praktisch wie angemessen zur gegenwärtigen äußerst
prekären Weltlage passte, zeigte sich schon bald. Dabei blieb nicht
verborgen, dass das Selbstvertrauen von Männern sich gerade ändert.
Lange Zeit nämlich, so befand der Referent, war der starke,
unabhängige Mann das Maß aller Dinge. Zu sorgen hatte er allenfalls
für das Geld auf dem Konto, das Auto in der Garage und genug Bier im
Keller. Doh das reicht vielen Männern längst nicht mehr. Sie wollen
nicht nur Ernährer sein sondern umfassend Verantwortung in Familie
und Gesellschaft übernehmen, mehr Zeit für Beziehungen haben, sich
mehr in der Erziehung engagieren und mehr in der Pflege arbeiten.
Was das alles mit Männern macht und
wie sich das Bild von Männern ( und Frauen ) ändert, fasste
Landesmännerpfarrer Martin Treichel in einem gut einstündigen
Vortrag mit Frage- und Antwortmöglichkeit zusammen. Dies, nachdem
sich die diskussionsfreudige Runde zuvor mit einer zünftigen
Brotzeit gestärkt hatten.
Anhand von mehreren Beispielen, so der
Rezension des Buches „“Was Männer kosten“ des
Wirtschaftswissenschaftlers Boris van Heesen wurde aufgezeigt, dass
Männer im Vergleich zu Frauen wesentlich höhere Kosten verursachen,
dies, weil sie wesentlich weniger zum Arzt gehen, sich weniger
bewegen und schlechter ernähren. So sitzen in deutschen Gefängnissen
fast 94 % Männer und verursachten dadurch Mehrkosten von gut drei
Milliarden Euro. Aber: So nüchtern von Heesen diese Rechnung
aufmacht, so differenziert ist seine Interpretation: Männer sind
nicht nur Täter sondern auch Opfer einer rollenstereotypen
Sozialisationstradition. Die Konsequenz: Macht, Bedeutung und Härte
bezahlen Männer mit geringerer Lebenserwartung als Frauen.
Im Rahmen einer sich anschließenden
regen Diskussionsrunde folgten eine Reihe praktikabler Hinweise
darauf, wie Männer eben diesen nur scheinbar „naturgegebenen“
geschlechtsspezifischen Nachteilen erfolgreich begegnen können. Die
Bereitschaft des Mannes, selbst Verantwortung für das eigene
Wohlbefinden, das der eigenen Familie und von Mitmenschen zu
übernehmen und verantwortungsbewußtes Handeln in allen Lebenslagen,
dies nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der unsicheren Weltlage,
galten als Hinweis darauf, wie „Mann“ den unterschiedlichen
Sorgenfeldern unserer Zeit begegnen kann. Text und Fotos Crummenerl.

Wie stets, so stimmten sich die Teilnehmer auch diesmal mit einer gemeinsam eingenommenen zünftigen Brotzeit auf einen unterhaltsamen Abend im Rahmen des unter dem Dach der Evangelischen Kirchengemeinde geführten Rönsahler Männerforums ein.

Zum Nachdenken über den Themenkreis „Sorgende Männer, Sorgen der Männer, Sorgen um Männer“ regte Landesmännerpfarrer Martin Treichel vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen als Referent des Abends im Ev. Gemeindehaus an.

Mit einem Rückblick auf das jetzt zwanzigjährige Bestehen des Gremiums und dessen besonderes Angebot als Gesprächsforum über „Gott und die Welt“ für Männer in Dorf und Stadt begann das Treffen des Rönsahler Männerforums.

